02.12.2024
Brandbrief des deutschen Filmnachwuchses:
FABW Network
Studierende deutscher Filmhochschulen fordern Reform der Filmförderung
Den kompletten Brief finden Sie hier.
In einem eindringlichen Brandbrief haben sich Filmstudierende aus ganz Deutschland an die politische Spitze des Landes gewandt. Sie appellieren an die Fraktionsvorsitzenden, Abgeordneten des Deutschen Bundestags, die Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Medien, den Bundesminister für Finanzen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die längst überfällige Reform der deutschen Filmförderung unverzüglich umzusetzen.
Die Unterzeichnenden – Studierendenvertretungen und Hochschulleitungen der renommiertesten deutschen Filmhochschulen, darunter die Filmakademie Baden-Württemberg, die HFF München und die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF – betonen die Dringlichkeit: „Der deutsche Film steht vor dem Abgrund – und mit ihm unsere Zukunft.“
Dramatische Lage der Filmbranche
Die Studierenden machen auf die angespannte wirtschaftliche Situation der Film- und Medienbranche aufmerksam:
- 56 % der Produktionsfirmen bewerten ihre Lage als schlecht.
- 45 % verzeichneten 2023 deutliche Auftragsrückgänge.
Besonders betroffen: der Filmnachwuchs, dessen Projekte häufig als erstes von Kürzungen betroffen sind. „Unsere Stimmen, unsere Geschichten, unser Potenzial – es verschwindet“, heißt es in dem Brief.
Forderungen für die Zukunft
Die Filmstudierenden setzen auf die Reform als letzten Ausweg, um den Anschluss an internationale Standards und die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft zu sichern. Zu den zentralen Maßnahmen zählen:
- Steuerliche Anreize und Investitionsverpflichtungen, um internationale Produktionen anzuziehen und die heimische Branche zu stärken.
- Perspektiven für Nachwuchsfilmemacher*innen, die kreatives Potenzial fördern.
- Nachhaltige Strukturen, die ökologische und innovative Ansätze priorisieren.
„Wenn das novellierte FFG nicht zum 01.01.2025 in Kraft tritt, wird der Schaden irreparabel sein,“ warnt der Brandbrief.
Stimmen aus der Filmakademie Baden-Württemberg
Lea Staron, Julius Becher und Isabella Frank, Mitglieder des AStA der Filmakademie Baden-Württemberg, betonen gemeinsam mit Direktor Prof. Thomas Schadt: „Wir wollen Geschichten erzählen, Hoffnung geben und Kultur bewahren. Ohne politische Unterstützung droht einer ganzen Generation von Filmschaffenden die Perspektive zu fehlen.“
Ein Appell an die Politik
Der Brandbrief endet mit einem eindringlichen Aufruf an die Verantwortlichen: „Handeln Sie jetzt und setzen Sie ein Zeichen für die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft!“